03 – Riemer


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Create Date 16. January 2018
Last Updated 16. January 2018
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Die Länge von 165 Hetzen Hannoverscher Schweißhunde auf Rot- und Schwarzwild wurde in Abhängigkeit von folgenden Faktoren untersucht: soziale Gruppierung und Grad der Beunruhigung des Wildes vor dem Schuss, Wildart, verletzter Körperteil, eingesetzter Hund, Länge der Riemenarbeit und Verlust des Hörkontaktes des Hundeführers zum geschnallten, laut hetzenden oder Standlaut gebenden Hund. Signifikante Effekte (P < 0,05) konnten mittels Kovarianzanalyse der Wildart, dem verletzten Körperteil, dem Hund, der Länge der Riemenarbeit und dem Abreißen der Hörverbindung zugeordnet werden. Auf sie ließen sich 75% der Variation der Hetzenlänge zurückführen. Entscheidenden Einfluss hatte der Hörkontakt. Hatte der Nachsuchenführer seinen Hund zur Hetze auf Rotwild geschnallt, so gelang es ihm etwa bei jeder vierten Hatz (26%), den Hörkontakt zum Hund aufrecht zu erhalten. Schwarzwildhetzen konnte er in 44% der Fälle in Hörweite folgen. Hielt die Hörverbindung zum geschnallten Hund, betrug die mittlere Hetzendistanz bei Rotwild 427 m (s = 313 m) und bei Schwarzwild 380 m (s = 337 m), gleichzeitig endeten 91% der Rotwildhetzen und alle Schwarzwildhetzen erfolgreich. Riss der Hörkontakt zeitweise oder vollständig ab, so ergab sich eine durchschnittliche Hetzenlänge von 3663 m (s = 3481 m) bei Rotwild und von 2726 m (s = 2494 m) bei Schwarzwild; ferner sank der Hetzenerfolg auf 78% bei Rotwild und auf 72% bei Schwarzwild. Bei einem Abbruch der Hörverbindung zum Hund waren erfolgreiche Rotwildhetzen im Durchschnitt 2788 m (s = 1650 m) und erfolgreiche Schwarzwildhetzen im Mittel 1904 m (s = 1155 m) lang. Fehlhetzen mit Verlust des Hörkontaktes hatten eine Durchschnittslänge von 6786 m (s = 6095 m) bei Rotwild und von 4847 m (s = 3607 m) bei Schwarzwild. Die Stehzeit der Fährte, die auch als Maß für die Mindestdauer der Verletzung gelten kann, unterschied sich weder zwischen Erfolgs- und Fehlsuchen noch zwischen Hetzen mit und ohne Verlust des Hörkontaktes signifikant.

Wurde die Hörverbindung nach spätestens 15 Min. wieder erlangt, so erstreckten sich die Hetzen im Erfolgsfall auf durchschnittlich 911 m (s = 456 m) und bei Fehlhetzen auf 1500 m (s = 705 m). Nach mehr als anderthalb Stunden Unterbrechung ergaben sich im Mittel deutlich höhere Werte für Fehlhetzen als für Erfolgshetzen, nach mehr als 4 Stunden 8080 m (s = 5333 m) gegenüber 4750 m (s = 333 m). Je länger die Hörverbindung zum Hund fehlte, um so geringer wurde der Hetzenerfolg. Er sank von 90% bei kurzer Unterbrechung (≤ 15 Min.) bis auf 31% nach mehr als anderthalb Stunden andauerndem Kontaktverlust.

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