Für den Waldumbau im Klimawandel werden zunehmend Datengrundlagen zur Baumartenwahl nach - gefragt, wobei hierfür neben der klimatischen Amplitude auch Ansprüche der Baumarten an die Nährstoffversorgung der Standorte ein entscheidendes Auswahlkriterium sind. Schon früh haben Vegetationsökologen eine starke Beziehung zwischen Waldvegetation und dem Bodenmilieu festgestellt, und z.B. in der Reaktionszahl von ELLENBERG et al. (1992) dokumentiert. Besser als durch die Bodenreaktion, wird die Basenausstattung von Böden jedoch durch die Basensättigung (BS) gekennzeichnet. Die Toleranz bzw. Präferenz von Baumarten gegenüber der Bodenchemie bzw. Trophie eines Standorts wurde bisher hauptsächlich qualitativ oder semiquantitativ basierend auf Expertenwissen beschrieben. Zur genaueren Erfassung der baumartenspezifischen Basenamplitude wurden in dieser Studie durch die kombinierte Anwendung eines Präsenz-Ansatzes mit einem Präsenz-Absenz-Ansatz auf Boden-, Bestandesund Vegetationsaufnahmen der zweiten deutschlandweiten Bodenzustandserhebung Schwellenwerte für die ökologische Basenamplitude abgeleitet und eine Baumartenrangfolge hinsichtlich der Basophilie erstellt. Die dabei erzielte Rangfolge gibt die ökologische Basenamplitude nicht nur qualitativ (Tab. 2) bzw. semiquantitativ (Tab. 3) wieder, sondern erfasst diese im Wesentlichen auch quantitativ (Abb. 4a,b und 5) und deckt sich größtenteils mit den derzeit vorhandenen expertenbasierten und semiquantitativen Einstufungen. Die Reihung bietet einen Überblick über Wahlmöglichkeiten zwischen Baumarten mit ähnlicher Basenamplitude bei der forstlichen Planung, wobei neben dieser Einordnung selbstverständlich noch weitere Standortsfaktoren (z.B. Wasserhaushalt) berücksichtigt werden müssen. Ebenso wichtig ist die Differenzierung zwischen der physiologischen und der ökologischen Amplitude einer Baumart, wobei letztere zusätzlich von biotischen Einflüssen geprägt ist. Diese ist gerade für die Baumartenwahl im Klimawandel von größerer Bedeutung.