03 – Rötzer


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Create Date 29. October 2016
Last Updated 29. October 2016
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Die Forstwirtschaft ist bereits heute durch veränderte klimatische Rahmenbedingungen, insbesondere durch Änderungen der Niederschlagsverteilung und Temperaturzunahmen, beeinflusst. Um künftig stabile Wälder zu erhalten, müssen die Auswirkungen des Klimawandels für die Zukunft abgeschätzt werden. Neben generellen Informationen wie Verbreitungsmodelle für einzelne Baumarten werden auch Modelle benötigt, die das zukünftige Wachstumspotential verschiedener Baumarten abschätzen. Das einzelbaumorientierte Wachstumsmodell BALANCE ermöglicht, die Auswirkungen veränderter Umweltbedingungen auf die Biomasseproduktion abzubilden. Für die fünf Waldklimastationen (WKS) Freising, Flossenbürg, Altdorf, Würzburg und Riedenburg konnte damit das Wachstum der Baumarten Fichte, Kiefer, Buche und Eiche simuliert werden, wobei die Entwicklung der Biomasse für den Zeitraum 1999–2009 sowie für verschiedene Klimaszenarien modelliert wurde. Ein Vergleich mit Biomassen, die auf Basis von Brusthöhendurchmesser und Baumhöhe berechnet wurden, mit den Ergebnissen der Modellrechnungen zeigt, dass BALANCE geeignet ist, die Biomasseentwicklung der Untersuchungsbestände zu abzubilden (Abb. 4 und 5). Die maximale Abweichung zwischen modellierten und gemessenen Werten lag bei 6,7% (Altdorf, Kiefer).
Die Ergebnisse für das Klimaszenario A1b (trocken bzw. feucht) zeigen an allen 5 WKS eine Abnahme der Biomasseproduktivität, wobei die Produktivitätsminderung je nach WKS sehr unterschiedlich ausfiel. An der WKS Freising waren die Produktivitätseinbußen mit ca. –18% am höchsten und an der WKS Riedenburg mit –1,3% am geringsten (Abb. 8). Die Gründe für die unterschiedlichen Veränderungen sind vielfältig und hängen in hohem Maße von den Standortsbedingungen ab (Tab. 3). So verbessern sich beispielsweise in den Klimaszenarien die klimatischen Bedingungen der hoch gelegenen WKS Flossenbürg durch höhere Temperaturen, eine längere Vegetationsperiode und eine verbesserte Wasserversorgung. Im Gegenzug dazu verursachen Klimaänderungen in Freising eine Verringerung der Blattbiomasse und der Wassernutzungseffizienz, was durch eine längere Vegetationsperiode nicht in vollem Umfang kompensiert werden kann und zu deutlich geringeren Biomassezuwächsen führt. Zukünftige Arbeiten sollten neben Auswirkungen klimatischer Veränderungen auf das Biomassewachstum von Bäumen auch die damit einhergehende Erhöhung der CO2-Konzentration der Atmosphäre berücksichtigen.

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