03 – Hartebrodt


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Create Date 10. May 2017
Last Updated 10. May 2017
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Mehrdimensionale Steuerungsverfahren (syn. Performance Measurement- Systeme = PMS) haben in den letzten 15 bis 20 Jahren eine zunehmende Bedeutung erhalten. Seit etwa zehn Jahren kommen diese Verfahren auch im Verwaltungsbereich, seit der Jahrtausendwende auch im europäischen Forstsektor zum Einsatz. Während die Wirkungen im industriellen Sektor mehrheitlich positiv ausfallen, liegen für den Verwaltungsbereich ambivalente Erfahrungen vor. Im Rahmen einer Fallstudie wird erstmals deren Nutzung im forstlichen Sektor im deutschsprachigen Raum untersucht. Die Untersuchung war als Vergleichsuntersuchung zu einer breit angelegten Studie, die in US-amerikanischen Behörden durchgeführt wurde, konzipiert. Zur Bewertung der Fallstudienergebnisse wurden neun Bewertungskriterien auf der Basis einer intensiven Literaturstudie entwickelt.

Es lässt sich zeigen, dass nach einer Nutzungsdauer von vier Jahren in Baden-Württemberg insgesamt ein Reifegrad der Verfahren erreicht werden konnte, der Anschluss an die US-amerikanischen Behörden hat. Die Ergebnisse der Fallstudie lassen erwarten, dass PMS Verfahren grundsätzlich für eine Steuerung von (größeren) forstlichen Organisationseinheiten geeignet sind und lassen Potenziale für eine Erhöhung des Strategiebezugs erkennen. Auch durch die verfahrensimmanente Operationalisierung von Zielen sind Fortschritte zu erwarten. Auf der anderen Seite wird deutlich, dass die neuen Systeme einen hohen Ressourcen-Input erfordern, wenn eine Nutzung als mehrdimensionale Systeme erreicht werden soll. Auch die Entwicklung von validen Kennzahlen ist bisher noch nicht befriedigend gelöst.

Eine Einführung von PMS im Forstsektor kommt damit grundsätzlich in Frage, sollte aber nur nach einer sorgfältigen Analyse der Rahmenbedingungen erfolgen. Hierbei spielen Faktoren wie „Strategiefähigkeit“, Zeit- und Ressourcenbedarf und die Frage der Einbindung der Mitarbeiter und Führungskräfte eine wichtige Rolle.

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