02 – Schmidt


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Create Date 29. May 2016
Last Updated 27. July 2016
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Die Wälder im Hessischen Ried weisen seit Jahrzehnteneine geringe Vitalität und eine erhöhte Mortalitätauf. Als eine Ursache werden seit langem die Mitte der1950er Jahre beginnenden, andauernden und z.T. massivenGrundwasserabsenkungen in Teilbereichen des HessischenRieds vermutet. Im Rahmen dieses Beitrags solldaher der Einfluss von Grundwasserveränderungen aufdie Bestände analysiert und für die Berücksichtigung inwaldwachstumskundlichen Simulationen quantifiziertwerden. Auf der Grundlage von 137 Weiser-, 2 Versuchsflächenund 21 Stichprobenpunkten der Waldzustandserhebung(WZE) wurden für die Baumarten Eiche,Buche und Kiefer Modelle zur Schätzung von Überlebenswahrscheinlichkeitenentwickelt. Zur Anwendungkam dabei das Cox-proportional-hazard-model unterBerücksichtigung von zeitabhängigen Kovariablen undnicht-linearen Modelleffekten. Am Beispiel der Eichewerden die Modelleffekte der Kovariablen dargestellt,die die Überlebenswahrscheichlichkeit signifikant beeinflussen,und eine Sensitivitätsanalyse beschreibt dieVeränderungen der Überlebenswahrscheinlichkeit inAbhängigkeit von Veränderungen dieser Kovariablen.Die höchsten Überlebenswahrscheinlichkeiten werdendurch das Modell bei überdurchschnittlicher BHD-Entwicklung(in Relation zur Entwicklung des Grund -flächenmittelstammes), auf sandigen und lehmigenBodensubstraten, bei bezogen auf die jeweilige Substratklasserelativ hoher Wasserspeicherkapazität (nFK), beiGrundwasserständen zwischen ca. 2–3,5 m und bei ehemaligenReferenzgrundwasserständen von ca. 2–3,0 munter Flur geschätzt. Geringere Überlebenswahrscheinlichkeitenergeben sich bei unterdurchschnittlicherBHD-Entwicklung (in Relation zur Entwicklung desGrundflächenmittelstammes), für tonige Substrate, beibezogen auf die jeweilige Substratklasse relativ niedrigernFK und deutlich zunehmend ab Grundwasserständenund Referenzgrundwasserständen von 3,5 bzw.3,0 m unter Flur. Schätzungen für Flurabstände undReferenzflurabstände von weniger als 2 m resultierenebenfalls in geringeren Überlebenswahrscheinlickeiten,wobei die Vorhersagegenauigkeit für diesen Bereichjedoch relativ gering ist. Die ebenfalls untersuchtenKovariablen Bestandesdichte, Maikäferengerlingsdichtedes Jahres 2009 und die Witterung in jährlicher Auf -lösung wiesen keine signifikanten Effekte auf dieÜberlebenswahrscheinlichkeit auf. Die entwickeltenÜberlebenszeitmodelle dienen als Teilmodelle in Wachstumssimulationenzur Prognose der zukünftigen Waldentwicklungim Hessischen Ried (NORDWESTDDEUTSCHEFORSTLICHE VERSUCHSANSTALT, 2013).

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