Die vorliegende Arbeit stellt die Ergebnisse der Auswertung des Elsbeeren-Herkunftsversuchs nach 41 Jahren in Baden-Württemberg vor. Angebaut wurden Herkünfte aus Frankreich, Luxemburg, Tschechien und Deutschland. Die deutschen Herkünfte stammen aus Niedersachsen (Göttingen und Lutter) und Unter - franken (Sailershausen, Schweinfurt und Würzburg). Im Vordergrund der Arbeit stehen Wachstums- und Qualitätseigenschaften sowie die genetische Variation der einzelnen Herkünfte. Am Beispiel dieser Versuchsfläche werden die Bedeutung und die zukünftige Anlage von Hekunftsversuchen diskutiert. Gerade für die genetische Charakterisierung spielt die Anzahl der Bäume, von denen das Saatgut gewonnen wurde, eine zentrale Rolle. Bei der Bewertung der Stammform und des Haupt - triebes sowie der Zwieselbildung schneiden die bayerische Herkünfte Sailershausen und Schweinfurt am besten ab (Abbildung 2 und 3). Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den wachstumsrelevanten Merkmalen (Höhe, Durchmesser und Kronenansatz). Beim Höhenwachstum lagen die bayerischen Herkünfte Sailershausen, Schweinfurt und Würzburg sowie die Herkunft Frankreich signifikant über allen anderen Herkünften (Abbildung 4). Beim Durchmesserwachstum wiesen die Herkünfte Frankreich und Sailershausen signifikant höhere Durchmesser auf als alle anderen Herkünfte (Abbildung 5). Die genetische Diversität der untersuchten Herkünfte war recht hoch und lag nur geringfügig unter den Werten der Populationen im natürlichen Verbreitungsgebiet. Die genetische Vielfalt von Waldbeständen spielt eine entscheidende Rolle für die zukünftige Anpassung und das Überleben der Baumarten bei sich ändernden Umweltbedingungen. Eine Ausnahme bei der genetischen Vielfalt bei den untersuchten Herkünften bildet die Herkunft Lutter, die sich von allen anderen Herkünften unterscheidet. Besonders auffällig ist, dass keine privaten Allele definiert werden konnten, was ein Hinweis dafür sein könnte, dass das Saatgut für die Pflanzenproduktion bei dieser Herkunft nur von wenigen Mutterbäumen im Ursprungsbestand gesammelt wurde. Durch die vorliegende Arbeit sollen die bisherigen Arbeiten zur Ökologie und zum Wachstum der Elsbeere ergänzt werden.