Die Waldbewirtschaftung wird durch den gegenwärtigen und zukünftigen Klimawandel vor große Herausforderungen gestellt. Verschiedene Akteursgruppen haben prinzipiell unterschiedliche Vor - stellungen vom Umgang mit dem Wald; die klima - tischen Veränderungen scheinen die bereits vorhandenen Konflikte noch zu verstärken. Basierend auf dem Advocacy Coalition Framework (ACF) und der Diskurstheorie wurden mittels qualitativer Literaturanalyse die Eigenschaften und Ziele der Akteursgruppen Forst und Naturschutz heraus - gearbeitet sowie Veränderungen im Konfliktfeld angesprochen. Jeweils verfolgte Ansätze der Waldbewirtschaftung im Klimawandel wurden hinsichtlich ihrer Kompatibilität untersucht. Thematisch fokussierte die Studie auf die unterschiedlichen Methoden der Wiederbewaldung von Schadflächen, die Pflanzung nicht heimischer Baum arten und den Umgang mit Schad- bzw. Totholz (siehe Tab. 4). Die Literaturanalyse ergab bedeutende Differenzen zwischen den betrachteten Akteursgruppen. Insgesamt scheint die Akteursgruppe Naturschutz deutlich homogener zu sein und geschlossener Positionen zu konkreten Themen der Waldbewirtschaftung zu vertreten als die Akteursgruppe Forst. Obwohl beide Akteursgruppen das gleiche Ziel, nämlich den Erhalt bzw. die Wiederherstellung heterogener, stabiler Mischwälder verfolgen, weisen sie in Bezug auf den „richtigen“ Umgang mit dem Wald im Allgemeinen unterschiedliche core beliefs auf (siehe Tab. 2). Aus diesen resultieren verschie dene grundlegende Ziele für die Waldbewirtschaftung (siehe Tab. 3). Im Hinblick auf die sich verändernden klimatischen Bedingungen sehen beide Akteursgruppen Unterschiede in der Klimaschutzfunktion des Waldes. Die sich daraus ergebenden unterschiedlichen story lines (siehe Abb. 2) stehen in engem Zusammenhang zu unterschiedlichen, den Wald betreffenden Frames (siehe Abb. 1). Eine Analyse der sprachlichen Intensität bzw. der per - suasiven Wirkung der Diskursbeiträge (siehe Tab. 1 und Tab. 5) zeigt auf, dass die emotionale Ebene in der Kommunikation der Naturschutzakteure eine wesentlich wichtigere Rolle spielt als in der der Forstakteure. Der identifizierte Übergang von der informationellen zur emotionalen Kommunikationsebene in Verbindung mit den unterschiedlichen core beliefs scheint eine Einigung bezüglich diverser Konfliktpunkte in näherer Zukunft zu erschweren. Dennoch deuten andere Aspekte wie ähnliche erstrebenswerte Waldbilder zumindest auf eine teilweise Annäherung beider Gruppen hin.