In diesem Beitrag werden die Ergebnisse eines über 33 Jahre laufenden Versuchs dargestellt, mit dem die Möglichkeiten getestet werden sollen, starkes, wertvolles Holz zu erzeugen. Hierzu wurde eine Kombination aus anfangs unterschiedlichen Pflanzendichten und später verschieden starken Durchforstungen erprobt. Durch die Auswahl von Zukunftsbäumen, deren Freistellung im Wege von Auslesedurchforstungen und durch Ästungen sollten Wachstum und Qualität von Einzelbäumen frühzeitig gefördert werden. Zum Zeitpunkt der Versuchsanlage in Südbrasilien gab es keine Erfahrungen hierzu.
Der Versuchsbestand stockt auf einem sehr guten, für die Hochlagen Südbrasiliens repräsentativen Standort.
Es zeigte sich, dass die Verringerung der Ausgangspflanzendichten von 2.500 auf 625 Stk./ha, sowie frühzeitige, starke Durchforstungen das Durchmesserwachstum der dominanten Bäume um >30%, bzw. deren Volumen um fast 70% steigerten. Bei diesen extremen Vorbedingungen verringerte sich aber die flächenbezogene Produktion. Dagegen waren die Herabsetzung der Ausgangspflanzenzahlen auf 1.250 Stk./ha und stärkere Durchforstungen generell vorteilhaft.
Die Ausgangspflanzendichten schlugen bis zur Endnutzung im Wachstum durch.
Durchforstungen waren wirksam, weil sie früh und relativ stark geführt worden waren. Sie konnten den Effekt der Pflanzendichte aber nicht voll kompensieren.
Ökonomische Berechnungen – gleichgültig ob hinsichtlich der erntekosenfreien Erlöse, der Waldreinerträge und des Kapitalwerts – ergaben, dass sowohl die Heraufsetzung der Produktionszeit, wie auch stärkere Durchforstungen und Ästungen die finanziellen Erträge angesichts der derzeitigen Holzpreise wesentlich steigern können. Es zeichnet sich sogar ein weiterer Anstieg der Holzpreise für wertvolles Starkholz ab.
Die frühzeitige Förderung der dominanten Bäume ermöglicht einerseits die Produktion von Wertholz, andererseits eine Verkürzung der Umtriebszeit. Starkholzzucht kann außerdem im Zusammenhang mit der Vorwaldfunktion von Kiefern beim Umbau von Plantagen sinnvoll sein.
Die eigenen Ergebnisse werden durch andere Versuchsansteller dann bestätigt, wenn ebenfalls größere Unterschiede in den Ausgangspflanzendichten und frühzeitige Durchforstungen getestet worden waren.
Es spricht viel dafür, dass sich die Ergebnisse auf die mitteleuropäische Kiefer übertragen lassen. Dabei ist allerdings deren sehr viel geringere Produktivität zu berücksichtigen.