Es wurde das Wirken eines Wachstumsprinzips mittels einer Analyse von 113 Wachstumsgängen für Bestandesmittelhöhen getestet. Die Wachstumsgänge verteilen sich auf 11 Baumarten und wurden veröffentlichten Ertragstafeln entnommen. Nach dem Wachstumsprinzip fallen die Wachstumsgänge einer Baumart nach Durchführung einer einfachen Transformation: für sämtliche Ertragsklassen dieser Baumart zusammen, falls die Standorteigenschaften unverändert bleiben und keine wesentlichen Störungen des normalen Wachstumsprozesses stattfinden. Um die Transformation durchführen zu können, benötigt man zunächst die Werte der „Transformationsparameter“ tm und Xm (Alter und Höhe der Bestandesmittelhöhe beim Auftreten des Zuwachsmaximums). Zur Bestimmung dieser Werte erwies sich die sogenannte „Polynommethode“ als erfolgreich. Dabei geht man vom Zuwachsgang (dX/dti, ti) der betrachteten Ertragsklasse aus und passt diesen in der Umgebung der vermuteten Position des Zuwachsmaximums durch Parameteroptimierung mit einem Polynom 3. Grades an. Der gesuchte Wert von tm ist dann mit genügender Genauigkeit die Position des Maximums des angepassten Polynoms. Zur Ermittlung des Wertes von Xm durch Interpolation kann dann eine geeignete Funktion (z.B. wieder ein Polynom) an die Bestandesmittelhöhen (Xi, ti) in einem Bereich um tm angepasst werden. Durch Einsetzen von tm in dieses Polynom ergibt sich dann der Wert von Xm. Insgesamt kann festgestellt werden, dass die Ergebnisse das Wirken des Wachstumsprinzips im Wesentlichen gut bestätigen. Für die meisten Wachstumsgänge ist die Bestätigung sehr gut bis gut. Selbst im Fall der drei Baumarten, für welche die Voraussetzungen für das Wirken des Wachstumsprinzips nicht vollständig erfüllt sind, zeigt sich noch eine Tendenz zur teilweisen Bestätigung des Prinzips.