03 – Höltken


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Create Date 3. July 2016
Last Updated 27. July 2016
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Strategien zum Schutz des Wildapfels [Malus sylvestris (L.) MILL.], einem der forstbotanischen Raritäten Mitteleuropas, sollten sowohl ökologische als auch genetische Aspekte beinhalten. Denn nicht nur der Rückgang geeigneter Habitate, auch die daraus resultierende reproduktive Isolation einzelner Reliktpopulationen birgt das Risiko der Extinktion der letzten, wenigen Vorkommen. Darüber hinaus können geringe Populationsgrößen in Verbindung mit genetischer Introgression aus Kulturapfel-Beständen zu einem Verlust an Wildnähe und damit einer Verringerung adaptiven Potenzials beitragen.
Im Rahmen eines umfangreichen Projektes (2010–2013), finanziert von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), sind zehn seltene Baumarten, darunter auch die bedeutendsten Vorkommen des Wildapfels, bundesweit erfasst worden. Diese einzigartige Daten- und Probensammlung wurde in dieser Studie dazu verwendet, die genetischen Strukturen unseres heimischen Wildapfels näher zu analysieren.
Es konnte gezeigt werden, dass mit Hilfe populationsgenetischer Methoden sowohl die Differenzierung von Wild- und Kulturapfel als auch eine Schätzung von Mischungsanteilen in Hybriden durchgeführt werden kann. Zusätzlich zu weiteren populationsbiologischen und phänologischen Kriterien, erlauben DNA-basierte Verfahren somit interessante Beurteilungsmöglichkeiten hinsichtlich der Erhaltungsfähigkeit genetischer Ressourcen potenzieller Wildapfelvorkommen.
Ferner konnte der gesamte Genpool des Wildapfels in Deutschland unterschiedlichen geographischen Reproduktionseinheiten zugeordnet werden. Dieser Sachverhalt bestätigt die Bedeutung von Herkunftsgebieten für die Auswahl von Vermehrungsgut als Grundlage für den Schutz und die Vermehrung angepasster und künftig anpassungsfähiger Populationen unseres Wildapfels.

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