03 – Borys


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Create Date 29. October 2016
Last Updated 29. October 2016
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Die vorliegende Studie zeigt, dass das prozess-basierte Waldwachstumsmodell 4C prinzipiell die Entwicklungen von Buchenbeständen in Thüringen mit verschiedenen Waldpflegeansätzen modellhaft abbilden kann und unter den im Modell angenommenen Bedingungen das Wachstum von Buchenbeständen über 100 Jahre abschätzbar ist. Von einem Buchendurchforstungsversuch der TU Dresden aus dem Jahr 1959 im Forstrevier Buchfart ausgehend (Tabelle 3), wurde in einem ersten Schritt das ökophysiologische Waldwachstumsmodell 4C (Abbildung 1) und das Holzproduktmodell WPM (Abbildung 2) für den Zeitraum 1959 bis 2009 in Thüringen validiert. 4C und WPM konnten das bisherige Waldwachstum der vier Versuchsflächen, unabhängig von der Durch - forstungsart (Abbildung 1), bzw. die Kohlenstoffspeicherung in Holzprodukten aus den simulierten Holzerntemengen gut abbilden.
In einem weiteren Schritt wurde das Wachstum der Versuchsflächen ab 2007 unter Einsatz von drei Klimaszenarien und einem entsprechenden Waldpflegeszenarium bis zum Jahr 2058 simuliert. Dabei zeigt sich, dass der Klimawandel bis zum Jahr 2058 Auswirkungen auf die Kohlenstoffspeicherbilanzen hat. Mit 900 t C ha–1 im 3K-Szenarium speichert die Prozessschutzfläche von allen betrachteten Waldpflegarten die höchste Kohlenstoffmenge im Gesamtsystem bestehend aus Bestand, Boden, Holzprodukten und Totholz. Mit 774 t C ha–1 speichert die Fläche mit schwacher Hochdurchforstung im gleichen Szenarium die geringste Menge Kohlenstoff im Gesamtsystem (Tabelle 5). Die unterschiedlichen Waldpflegemodelle bewirken innerhalb der gleichen standörtlichen Grundbedingungen im Modell bis zum Jahr 2058 eine Änderung der Kohlenstoffgesamtspeicherung um maximal 126 t C pro Hektar (3K-Szenarium: starke Hochdurchforstung verglichen mit Prozessschutz). Die ab dem Jahr 2007 angenommenen Klimaszenarien bewirken dagegen in der Kohlenstoffgesamtspeicherung nur eine Änderung um maximal 65 t C ha–1 (starke Hochdurchforstung: 0K-Szenarium; verglichen mit 3K-Szenarium, Tabelle 5). Der Einfluss der Waldpflege bleibt damit im Modell bis zum Jahr 2058 weiterhin bestimmender als die in den Szenarien abgebildeten Klimaänderungen.

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