Informationen über den Holzvorrat, seine Sortimentsstruktur und Biomasse sind Ergebnisse von nationalen Waldinventuren, die für die Forstpolitik, Öffentlichkeit und andere Interessengruppen zur Beurteilung der Waldfunktionen und ihrer Entwicklung von hoher Relevanz sind. Die Methoden zur Ermittlung des Holzvorrats sind eines der frühesten Themen der forstlich mathe - matisch-statistischen Forschung und reichen rund 200 Jahre zurück. Wesentliche Linien dieser biometrischdendrometrischen Forschung werden skizziert. Die Entwicklung des Konzepts einer einheitlichen Beschreibung der Schaftform, wie sie für die Auswertung der Bundeswaldinventur entwickelt worden ist, wird näher erläutert, ebenso wie die Fortentwicklung zu einem flexiblen Schaftformmodell. Ein wesentliches Merkmal der be - schriebenen Schaftkurvenmodelle ist die Erfassung der Schaftform durch einen bzw. mehrere obere Durch - messer, was ihre großräumige Anwendung ermöglicht. Das neue flexible Schaftformmodell basiert auf einem gemischten B-Spline Regressionsansatz und ist insofern generisch, als es die Anpassung von baumartspezifischen Schaftformmodellen auf Grundlage von Schaftkurvenmessdaten (entlang des Stamms gemessene Durchmesser) erlaubt. Diese angepassten Modelle können anschließend für die einzelbaumweise Schaftdurchmesserprognose mit mindestens einem Durchmesser als Prädiktor verwendet werden, wobei sich die Vorhersage durch Hinzunahme weiterer Durchmesser und der Baumhöhe verbessern lässt. Darüber hinaus liefert das Modell Prognosefehler für die Schaftdurchmesser und das abgeleitete Schaftvolumen.
Die Frage der oberirdischen Biomasse (Trockengehalt) des Holzvorrats wird anschließend behandelt, insbesondere die Entwicklung von Biomasseschätzverfahren in Deutschland und die aktuelle Modellbildung in Form von Biomassefunktionen. Der Beitrag schließt mit einem Ausblick auf aktuelle Anwendungen und Fragestellungen zum Thema Nährelementbilanzen für forstliche Standorte, welche diese Modelle nutzen.