Die vorliegende Arbeit untersucht die Fragestellung, ob sich verschiedene Stieleichen- (Quercus robur L.) und Fichten- (Picea abies (L.) H. Karst) Herkünfte aus Baden-Württemberg jeweils untereinander in ihren Wuchseigenschaften unterscheiden. Dazu wurden die Daten einer Stieleichen-Nachkommenschaftsprüfung aus dem Jahr 1992 sowie die einer Fichten-Nachkommenschaftsprüfung aus dem Jahr 1987 neu aufgenommen und ausgewertet. Statistisch ausgewertet wurden die Parameter Ausfallrate, Höhe und Brusthöhendurchmesser (BHD). In Bezug auf die Ausfallrate wurden auf einer Fichten-Fläche und auf einer Stieleichen-Fläche signifikante Unterschiede zwischen den Herkünften gefunden. Bei der Betrachtung über alle Flächen bestehen nur bei der Stieleiche signifikante Unterschiede zwischen den Herkünften. Bei der Höhe wurden für beide Baumarten sowohl bei der Gesamtbetrachtung über alle Flächen als auch bei der Betrachtung der einzelnen Flächen getrennt voneinander in allen Fällen signifikante Unterschiede zwischen den Herkünften gefunden. Bei beiden Arten waren Herkünfte vorhanden, die über alle Flächen hinweg eine hervorragende Wuchsleistung aufzeigten. Solche Herkünfte waren z.B. Calw-Hirsau bei Fichte und Biberach bei Stieleiche. Beim BHD waren nur bei der Stieleiche signifikante Unterschiede zwischen Herkünften zu beobachten. Ein Zusammenhang zwischen der Meereshöhe des Ausgangsbestandes und dem Höhenwachstum einer Herkunft konnte vor allem bei der Fichte nachgewiesen werden. Die Wuchsleistung nahm mit zunehmender Höhenlage der Herkunft ab. Bei der Stieleiche waren die Unterschiede auf Flächen mit mittleren und höheren Lagen nicht signifikant. Herkünfte aus höheren Lagen, wie z.B. die Stieleichen-Herkunft Blaustein, waren im Tiefland zwar mattwüchsiger, wiesen jedoch in höheren Lagen eine gute Wuchsleistung auf, was für ihre Angepasstheit an die dortigen Standortsbedingungen spricht.