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- Erstellungsdatum 17. Mai 2017
- Zuletzt aktualisiert 17. Mai 2017
02 - Oesten
Das gesellschaftliche, wissenschaftliche und politische Umfeld der (Forst)wissenschaften ist seit einigen Jahren einem tiefgreifenden Wandel unterworfen, dessen Auswirkungen nicht allein die Organisation von Forschung und Lehre betrifft, sondern auch ein geändertes Verständnis von der Rolle von Wissenschaft in der Gesellschaft mit sich gebracht hat. Die „Forstwissenschaften“ – so die Kernthese des Thesenpapiers – haben sich als Sammelwissenschaft bislang nur unzureichend auf die veränderten Rahmenbedingungen eingestellt und sind nach wie vor einem traditionellen Modell der angewandten, auf den eigenen Fachsektor ausgerichteten Wissenschaften verhaftet. Die Notwendigkeit einer Neuausrichtung wird vor allem im Hinblick auf eine verstärkte Bezugnahme zu gesellschaftlich relevanten Problemfeldern und einer Loslösung von der sektoralen Fixierung auf die Forstwirtschaft gesehen, im Hinblick auf die verbesserte Kommunikation von Forschungsergebnissen in die Gesellschaft (vor dem Hintergrund gestiegener Legitimationsanforderungen), im Hinblick auf die Integration neuer Wissensgebiete in die anwendungsbezogenen forstlichen Kernfächer sowie im Hinblick auf die Förderung einer disziplinenübergreifenden Streitkultur, in dessen Rahmen die Frage nach einer Rollenbestimmung der Forstwissenschaften immer wieder aufs neue diskutiert werden muss.