J. D. Sauerländer's Verlag: (02) Kublin
   

Einleitung

Verlässliche Vorhersagen für die Wuchsleistung eines Standortes sind eine Grundvoraussetzung für eine nachhaltige forstliche Bewirtschaftung von Beständen. Die Wuchsleistung von Waldstandorten wird im Idealfall anhand der über die Jahre produzierten Holzmasse gemessen. Die Volumenleistung eines Bestands wird von einer Vielzahl von Einflussfaktoren bestimmt. Die Pflanzdichte sowie Art und Stärke der Eingriffe beeinflussen das Bestandeswachstum ebenso wie klimatische und umweltbedingte Einflüsse oder Störungen. Eine zuverlässige Bilanzierung der Volumenleistung setzt somit die genaue Kenntnis der Bestandesgeschichte voraus. Da die Bestandesentwicklung in vielen Fällen nur unvollständig dokumentiert ist, werden alternative Verfahren zur Beurteilung und zum Vergleich der Produktivität von Waldstandorten und Baumarten benötigt. In den Forstwissenschaften wird daher schon seit langem das Produktionspotenzial eines Standorts hilfsweise anhand der Bestandeshöhe bzw. mit Höhenbonitäten beschrieben, weil die Höhenentwicklung eines Bestand weniger von der Bestandesbehandlungsmaßnahmen abhängig ist. Höhenfunktionen bzw. Höhenbonitäten, d.h. die erreichte bzw. vorhergesagte Mittel- bzw. Oberhöhe in einem bestimmten Alter, 100 Jahre beispielsweise, haben sich als geeignetes Maß für die Beurteilung der Wuchsleistung von Beständen bewährt und finden deshalb Verwendung in Ertragstafelsystemen, die für die Abschätzung der Bestandesentwicklungen eingesetzt werden. Höhenfunktionen sind integraler Bestandteil von Simulatoren für das Bestandes- und Einzelbaumwachstum, mit denen die Produktivität von Beständen an unterschiedlichen Standorten und mit verschiedenen Behandlungs- und Klimaszenarien modellhaft abgeschätzt und bewertet wird.

SCHLAGWÖRTER: Alters-Höhenkurven; Bonität; Klima-Effekt; gemischte lineare Modelle; radiale Spline Basisfunktion.

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