03 – Fischer


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Create Date 30. October 2016
Last Updated 30. October 2016
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Die im 19. Jahrhundert in Europa eingeführte Douglasie ist auf Grund ihrer enormen Wuchsleistung von großem ökonomischem Interesse. Inwieweit ihre Wuchs - potenziale bei sich ändernden Klimabedingungen im Vergleich mit heimischen Baumarten aufrechterhalten werden können, wird im Rahmen dieser Studie anhand von Klimasensitivitätsanalysen untersucht.
Die Dendroökologie ermöglicht retrospektive und jahrgenaue Analysen des radialen Baumwachstums. Unter Berücksichtigung der Klimaanomalien zum Mittel der Klimanormalperiode 1961–1990 werden Einzeljahr - analysen und Korrelationsanalysen für den Zeitraum 1910–2002 durchgeführt. Die Analysen erfolgen an insgesamt 389 adulten Bäumen von 28 Douglasien-, Kiefern-, Fichten-, Buchen- und Traubeneichenstandorten zweier Regionen im nordwestlichen Teil des deutschen Mittelgebirgsraumes. Die Regionen, Nationalpark Eifel und Nationalpark Kellerwald/Edersee, differenzieren sich klimatisch hauptsächlich durch die mittlere jähr - liche Niederschlagssumme, wobei die Eifel als feuchter einzustufen ist (Abb. 1a, b; Tab. 1).
Die Baumarten reagieren unterschiedlich auf klimatische Anomalien. Ausschließlich 1976 weisen alle untersuchten Baumarten durch Hitze- und Trockenheit bedingte, signifikant negative Reaktionen auf (Abb. 2a). Das Jahr 1917, in dem nur die Douglasie signifikante Wuchsreduktionen zeigt, ist durch einen kalten und trockenen Februar sowie durch ein kaltes Frühjahr geprägt ist (Abb. 2b).
Die Douglasie zeigt im Gegensatz zu den heimischen Baumarten nur schwache Korrelationen zu den Sommertemperaturen des Vorjahres und keine signifikanten Korrelationen zu den Sommertemperaturen des Wuchsjahres. Es sind allerdings starke positive Reaktionen auf überdurchschnittliche Februartemperaturen zu verzeichnen (Abb. 3a, b).
Die Ergebnisse zeigen für die Douglasie eine weit - gehende Unempfindlichkeit gegenüber steigenden Sommertemperaturen und Wuchsreduktionen bei unterdurchschnittlichen Sommerniederschlägen. Letztere sind verglichen mit heimischen Baumarten jedoch durchschnittlich ausgeprägt. Warme Februartemperaturen hingegen fördern das Douglasienwachstum, was mit einer Photosyntheseleistung im Winter möglicherweise in Kombination mit einem zusätzlichen Wasserangebot nach Schneeschmelze in Verbindung gebracht wird.
Die Studie zeigt, dass die Douglasie im Vergleich mit den heimischen Baumarten gute Potenziale besitzt mit den prognostizierten Klimaänderungen zurechtzukommen. Diese zeigen sich vor allem auf Standorten, auf denen Buche und Fichte bereits unter zunehmend trockeneren Bedingungen leiden. So kann sie beispielsweise die Fichte als Beimischung in einem Buchenstandort ersetzen.

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