06 – Elsasser


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Create Date 29. October 2016
Last Updated 29. October 2016
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Zur monetären Bewertung der Erholungsleistung des Waldes in Deutschland wurde 2011 eine Studie durchgeführt, deren Bewertungskonzept identisch zu dem mehrerer Vorläuferstudien aus den 1990er Jahren ist. Bewertet wurde mit Hilfe der „Contingent Valuation Method“ jeweils die Zahlungsbereitschaft (ZB) dafür, über ein Jahr hinweg den Wald in der regionalen Umgebung des jeweiligen Wohnortes zur Erholung betreten zu dürfen. Als Erweiterung wurde zusätzlich zum gegebenen Waldzustand auch untersucht, welche Verbesserungen die Bevölkerung wünscht und wie hoch ihre ZB dafür wäre. Als Daten standen 1.011 persönliche Interviews aus einer Bevölkerungsstichprobe sowie zusätzlich 1.049 Antworten einer Internet-Panelbefragung („online“) zur Verfügung.
Gut drei Viertel der Bevölkerung unternehmen mindestens einen Waldbesuch pro Jahr (Abbildung 2). Die durchschnittliche ZB der Gesamtbevölkerung für den Status Quo beträgt 26,94 €/p/a, die der Waldbesucher 36,06 €/p/a (Tabelle 1); hochgerechnet auf alle Einwohner Deutschlands über 14 Jahren sind dies 1,9 Mrd. €/a (Tabelle 2). Mittelwertschätzungen für die 16 Bundesländer schwanken zwischen 11,45 und 42,40 €/p/a (Tabelle 3). Die Regressionsanalyse zeigt, dass Unterschiede der ZB wesentlich auf regional unterschiedliche Besuchereigenschaften zurückgehen (v.a. Einkommen, Besuchshäufigkeit); ihre jeweiligen Waldbesuchsaktivitäten haben dagegen keinen durchgängigen Einfluss (Tabelle 4).
Etwa die Hälfte der Befragten wünscht sich verschiedene infrastrukturelle Verbesserungen, ein Viertel naturschutzorientierte Verbesserungen; über ein Fünftel hat keine Verbesserungswünsche (Abbildung 3, Tabelle 5). Die überwiegende Mehrheit würde aber selbst nach Umsetzung ihrer Verbesserungswünsche keine zusätzlichen Waldbesuche unternehmen; noch weniger äußern eine zusätzliche ZB. Im Durchschnitt aller Befragten beträgt diese zwischen 0,96 und 5,70 €/p/a (Tabelle 6). Persönliche und online-Befragung erbringen durchgehend ähnliche, aber nicht gleiche Ergebnisse. Die Größenordnung der ZB stimmen in beiden Befragungsmodi bei allen untersuchten Fragen überein.
Die aggregierte ZB für Walderholung im Status Quo erscheint niedriger als in den 1990er Jahren, was teilweise aber auch methodische Ursachen haben könnte. Hinsichtlich des Verbesserungspotentials lässt sich schließen, dass selbst eine Umsetzung sämtlicher Verbesserungswünsche den Nutzen der Erholung im Wald kaum verbessern würde.

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