04 – Borys


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Create Date 29. May 2016
Last Updated 27. July 2016
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Die vorliegende Studie zeigt, dass das prozess-basierteWaldwachstumsmodell 4C in Zusammenarbeit mit demsozio-ökonomischen Analysemodell (SEA) prinzipiell dieEntwicklungen von Buchenbeständen in Thüringenunter verschiedenen Waldpflegeansätzen modellhaftabbilden und die Kosten der C-Sequestrierung bilanzierenkann. Unter den im Modell angenommenen Bedingungenkönnen das Wachstum sowie die wirtschaftlichenKosten und Erlöse von Buchenbeständen übereinen Zeitraum von 100 Jahren berechnet werden.Auf der Basis eines Buchendurchforstungsversuchsder TU Dresden aus dem Jahr 1959 im ForstrevierBuchfart wird das Wachstum der Versuchsflächenzunächst bis 2006 unter Einsatz historischer Klimadatenund ab 2007 unter Verwendung von drei Klimaszenarienbis zum Jahr 2058 simuliert. Sowohl die betriebswirtschaftlichenBilanzen als auch die C-Sequestrierungwerden dabei mit einer Diskontierungsrate von 2% p.a.unterlegt. Es zeigt sich, dass ein zukünftig möglicherKlimawandel bereits bis zum Jahr 2058 deutliche Auswirkungen auf die ökonomischen Bilanzen und dieC-Sequestrierung haben wird.Die C-Sequestrierung von 1959 bis 2058 liegt zwischen505 t C ha–1 (0K-Szenario mit schwacher Hochdurch -forstung) und 712 t C ha–1 (3K-Szenario mit Prozessschutz)bzw. mit 2% diskontiert zwischen 173 t C ha–1(0K-Szenario mit schwacher Hochdurchforstung) und235 t C ha–1 (3K-Szenario mit Prozessschutz).Der Anschaffungswert der Versuchsflächen liegt imJahr 1959 mit durchschnittlich –3469 € ha–1 auf allenFlächen im negativen Bereich (vgl. Tabelle 1) und steigtals Vollnutzungswert bis zum Jahr 2058 um durchschnittlich26753 € ha–1 (Tabelle 5). An Bewirtschaftungskostenfallen in diesem Zeitraum durchschnittlich305 € ha–1 a–1 an, denen Erlöse durch Holzverkauf vondurchschnittlich 303 € ha–1 a–1 gegenüberstehen. Derum den Wertzuwachs des Vollnutzungswertes erweiterteKapitalwert (mit 2% p.a. diskontiert) der Versuchsflächenim Jahr 2058 schwankt zwischen 3111 € ha–1 (0KSzenariomit Prozessschutz) und 8283 € ha–1 (3K-Szenariomit starker Hochdurchforstung).Die Studie zeigt, dass es ökonomisch sinnvoll seinkann, zugunsten einer stärkeren C-Sequestrierung imWald von der bisher üblichen Buchenbewirtschaftung(starke Hochdurchforstung) abzuweichen. Im Vergleichzur starken Hochdurchforstung können bis 2058 mitmäßiger Niederdurchforstung durchschnittlich zusätzlich27 t C ha–1 und mit Prozessschutz durchschnittlichzusätzlich 38 t C ha–1 gespeichert werden.Die Erhöhung der C-Sequestrierung im Wald mittelsmäßiger Niederdurchforstung und Prozessschutz ist mitMehrkosten bzw. Mindererlösen, je nach Betrachtungsweise,in Höhe von durchschnittlich 112 € bis 123 € prozusätzlich gespeicherter Tonne Kohlenstoff verbunden.

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