04 – Bernath


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Create Date 12. July 2017
Last Updated 12. July 2017
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Befragungen von Waldbesuchenden werden in Untersuchungen zur Erholungsnutzung von Wäldern und zur Bewertung von Erholungsleistungen verbreitet eingesetzt. In Zielgebietsbefragungen, bei denen die Befragten vor Ort ausgewählt werden, zeichnen sich die einzelnen Stichprobeneinheiten durch unterschiedliche Auswahlwahrscheinlichkeiten aus. Anhand eines Modellrahmens wurden die systematische Berücksichtigung der einzelnen Elemente dieser Auswahlwahrscheinlichkeiten aufgezeigt (Tab. 1) und individuelle Gewichtungsfaktoren hergeleitet. Ausgehend von der theoretischen Analyse der Auswirkungen der Gewichtung auf Mittelwerte und deren Varianzen (Tab. 2), wurden Kriterien für die Verwendung gewichteter Mittelwerte formuliert. Diese basieren entweder auf dem ‚mean squared error’ oder auf der Korrelation zwischen den Gewichtungsfaktoren und dem zu untersuchenden Merkmal. Gewichtete Mittelwerte sind für diejenigen Untersuchungsmerkmale zu bevorzugen, die mit den Gewichten korreliert sind (Tab. 3). In der empirischen Anwendung wurden die Kriterien zur Verwendung gewichteter Mittelwerte anhand einer Ziel- und einer Quellgebietsbefragung von Besucherinnen und Besuchern der Stadtwälder von Zürich unter Praxisbedingungen überprüft. Korrelationstests zeigten mehrheitlich signifikante Zusammenhänge zwischen Merkmalen des Waldbesuchsverhaltens und den Gewichtungsfaktoren (Tab. 5). Die Gewichtung von Zielgebietsdaten führte bei diesen Merkmalen in den meisten Fällen zu einer Annäherung an die auf einer Zufallsauswahl basierenden Daten der Quellgebietsbefragung (Tab. 6), also zu einer Reduktion des stichprobenbedingten Bias. Die analytische Darstellung der Effekte der Stichprobenwahl und der Gewichtung liefert eine Grundlage für die Beurteilung ungewichteter und gewichteter Kenngrössen von Zielgebietsstich - proben. Die empirischen Ergebnisse weisen insbesondere auf die Bedeutung der Stichprobenauswahl in ökonomischen Bewertungsstudien hin. Bei der Interpretation und Verallgemeinerung von Schätzresultaten ist zu berücksichtigen, dass einerseits ungewichtete Werte verzerrt sein können und andererseits die Zuverlässigkeit der gewichteten Schätzungen durch eine Vergrösserung der Vertrauensbereiche reduziert wird.

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