03 – Yildrim


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Create Date 10. May 2017
Last Updated 10. May 2017
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Rasante und unkontrollierte Industrialisierung in einer Region und damit einhergehendes Bevölkerungswachstum erfordern eine schnelle Erfassung des aktuellen Vegetations- und Landnutzungszustandes und der Veränderungen zur Vermeidung der Über - beanspruchung und Beschädigung der Landschaft. Das industrielle Wachstum verursacht ein Bevölkerungswachstum, und, öfters mehr als nötig, eine Nachfrage für Siedlungen. Diese können dann zum Rückgang der Vegetation, und in erster Linie der Wald- und Weideflächen (YILDIRIM et al., 1997, 2002) führen. Moderne Fernerkundungs- und Geographische Informationssysteme (GIS) bieten sich als technische Möglichkeit für Einschätzung und langfristiges Monitoring solcher unerwünschten Entwicklungen an.

Im vorliegenden Fall wird die Umgebung der Industriestadt Gebze in der Provinz Kocaeli, Türkei, 50 km östlich der Großstadt Istanbul, als ein Pilotprojekt für ein langfristiges Monitoring von rasanten Landnutzungsveränderungen und deren Auswirkungen auf die Vegetationsdecke und Umwelt untersucht. Die Region wurde mit Hilfe von Satellitenaufnahmen zwischen 1985 und 2005 beobachtet und die Vegetations- und Landnutzungsveränderungen erfasst. Vergleiche wurden dann zwischen in der Region beobachteten und amtlich geplanten Landnutzungsstrukturen in der Beobachtungszeitperiode gezogen. Die Verteilung der Vegetationsdecke und Landnutzung haben die geplante industrielle Nutzung- und Siedlungsflächen innerhalb einer Dekade schnell überschritten. Die Untersuchung hat auch das Zeitintervall vor und nach dem Marmara Erdebeben vom 17. August 1999, die Siedlungen und Strassen in weiten Gebieten zerstört hat, erfasst. Die Ergebnisse können daher für Inventurvergleiche vor und nach Erdbeben herangezogen werden. Die Ergebnisse von 2005 sind ebenfalls von Bedeutung für eine rasche Beseitigung der negativen Auswirkungen des Erd - bebens. Darüber hinaus wurde ebenfalls eine Projektion der beobachteten Trends für das Jahr 2010 (die nächsten 5 Jahre) vorgenommen: Die Industriegebiete werden sich voraussichtlich auf einen Anteil von 25% im Vergleich zu 1986, von 2.4 auf 9% in einer Dekade, vergrößern. Die Waldflächen werden sich trotz des verfassungsmäßigen Schutzes auch von 30% im Jahre 1986 auf 20% reduzieren. Die flächenweisen Hauptverluste der Vegetationsdecke werden jedoch bei Wiesenflächen zu erwarten sein, und zwar von 39% im Jahre 1986 auf 5% im Jahre 2005. Die Extrapolation auf 2010 zeigt die Möglichkeit, dass keine Wiesenflächen mehr existieren werden.

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