03 – Höltken


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Create Date 30. October 2016
Last Updated 30. October 2016
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Die Artintegrität der Stiel-, Trauben- und Flaum - eichen wird schon seit vielen Jahren aufgrund ihrer Fähigkeit zur Hybridisierung in Frage gestellt. Diese Studie liefert eindeutige Hinweise, dass der Einfluss der Hybridisierung auf die Genpools unserer Eichenarten und damit auf den Verlust ihrer genetischen Eigenständigkeit begrenzt ist. Dazu wurden acht DNA-Marker (Kern-Mikrosatelliten) in verschiedenen Beständen unserer drei heimischen Eichenarten analysiert. Die Darstellung genetischer Profile sowie die Berechnung genetischer Diversitäts- und Differenzierungsparameter dienten zunächst der Schätzung von genetischer Diversität und Struktur innerhalb und zwischen den drei morphologisch identifizierten Eichenarten. Basierend auf Multilocus-Genotypen wurde anschließend mit Hilfe des Programms STRUCTURE 2.3.2 der Genpool der drei Eichenarten unabhängig von a priori bestehenden Hypothesen in reproduktive Gruppen aufgeteilt.
Unsere Ergebnisse ermöglichen folgende Schlussfolgerungen: Mit Hilfe der Software STRUCTURE ist in Eichen nicht nur eine genetische Aufteilung in Arten möglich, sondern auch der Nachweis von intraspezifischen Populationsstrukturen. Dabei werden bei den häufigeren Eichenarten Q. robur und Q. petraea Populationsstrukturen weniger deutlich sichtbar als bei den in Mitteleuropa eher auf extrazonalen Standorten vorkommenden, genetischer Drift unterliegenden, seltenen Flaumeichen. Insgesamt erweisen sich die verwendeten Genmarker als eine sehr aussagefähige und verlässliche Grundlage für die Zuordnung von Beständen aber auch Einzelindividuen zu verschiedenen Arten bzw. Reproduktionseinheiten. Damit können sie zur Bestimmung von Hybridanteilen, zur Untersuchung der Bestandshistorie und zur Ausweisung von erhaltenswerten Genressourcen, insbesondere der in Mitteleuropa zerstreut vorkommenden Flaumeiche, herangezogen werden.

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