02 – Tremer


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Create Date 12. July 2017
Last Updated 12. July 2017
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Modelle zur Generierung von Handlungspfaden auf der Basis real beobachteter Ausgangszustände müssen die Dynamik der natürlichen Waldverjüngung und insbesondere den Einwuchs berücksichtigen, denn nur so ist eine umfassende Bewertung unter schiedlicher waldbaulicher Eingriffsfolgen möglich. Die in dieser Arbeit vorgestellte Fallstudie zeigt eine Möglichkeit, das Durchmesserwachstum natürlich aufgekommener Buchenverjüngung modellhaft zu beschreiben. Die Grenze zwischen Verjüngung und Altbestand liegt in Niedersachsen definitionsgemäß bei einem Brusthöhendurchmesser von 7 cm. Da diese Grenze als Schwellendurchmesser definiert ist, erscheint es sinnvoll, statt des in anderen Arbeiten untersuchten Höhenzuwachses, den Durchmesserzuwachs von Verjüngungsindividuen zu modellieren und auf diesem Weg den periodischen Einwuchs in den Altbestand zu prognostizieren. Als Datengrundlage dieser Untersuchung dienen 189 zu jeweils zwei Zeitpunkten aufgenommene Betriebsinventurpunkte des niedersächsischen Forstamtes Grünenplan. Zum Zeitpunkt der Wiederholaufnahme wurden aus der Verjüngungspopulation Probebäume entnommen und hinsichtlich ihrer Durchmesserzuwächse am Wurzelhals mittels Jahrringanalysen ausgewertet. Auf Basis dieser Daten konnte exemplarisch für die Baumart Buche ein multiples log-lineares Modell zur Prognose des mittleren jährlichen Wurzelhalsdurchmesserzuwachses innerhalb einer 5-jährigen Zuwachsperiode hergeleitet werden (Gl. 2, Tab. 7). Das Modell ist von den als Prädiktoren enthaltenen zuwachsbeeinflussenden Faktoren Initialzustand, Konkurrenz und zu erwartende Konkurrenzveränderung vergleichbar mit Zuwachsmodellen für Altbestandsbäume (Tab. 11). Bei der Entwicklung des Modells wurden aus praktischen Gründen nur solche Variablen als Eingangsgrößen verwendet, welche leicht zu erheben sind, als Inventurinformation bereits vorliegen, oder aus Inventurinformationen abgeleitet werden können. Aus diesem Grund war es notwendig, ein weiteres Modell zu parametrisieren welches den in der Regel nicht als Inventurinformation vorliegenden Initialdurchmesser der jeweiligen Verjüngungsbuche in Abhängigkeit von vorliegenden Inventurinformationen schätzt (Gl. 3, Tab. 9). Der Ausgangsdurchmesser eine wichtige Eingangsgröße für das Zuwachsmodell. Die Herleitung eines Zuwachsmodells ohne den Prädiktor Ausgangsdurchmesser wurde aufgrund zu geringer Modellgüte und fehlender Plausibilität der Variablenkombination und Wirkungsrichtungen der Prädiktoren verworfen. Diese Größe ist ohnehin unabdingbar, weil der prognostizierte Durchmesserzuwachs einer 5-jährigen Wuchsperiode auf den Ausgangswurzelhalsdurchmesser addiert werden muss, um nach Transformation dieses neuen Durchmessers in einen Brusthöhendurchmesser prüfen zu können, welche Bäume den Durchmesserschwellenwert zum Altbestand von 7 cm erreicht, bzw. überschritten haben. Zur Transformation des Wurzelhalsdurchmessers in einen Brusthöhendurchmesser wurde ein lineares Modell parametrisiert, welches den Brusthöhendurchmesser in Abhängigkeit vom Wurzelhalsdurchmesser schätzt (Gl. 4). Der in dieser Arbeit vorgestellte Ansatz ist geeignet für die Prognose der Veränderung der Verjüngungsstruktur und des Einwuchses aus der Verjüngung in den Altbestand, auf Basis von Inventurdaten.

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