02 – Koch


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Create Date 5. November 2016
Last Updated 5. November 2016
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Mehr als 71% der Waldeigentümer Bayerns besitzen weniger als 2 ha Wald. Vor allem in den sogenannten Realteilungsgebieten, wie etwa im nordwestlichsten Regierungsbezirk Unterfranken, herrscht extreme Besitzzersplitterung vor. Die damit verbundenen Effekte lassen sich hier besonders gut beobachten. Der Beitrag macht am Beispiel Bayerns deutlich, welche Bedeutung Waldflurbereinigungen als strukturpolitisches Instrument in der Vergangenheit hatten bzw. aktuell haben. Abbildung 1 zeigt, gegliedert in vier Phasen, den typischen Verlauf einer Waldflurbereinigung. Ausgangssituation und Ergebnis einer Waldflurbereinigung sind sehr deutlich in Abbildung 2 zu erkennen, positive und negative Einflussfaktoren wie sie durch die Analyse einer Fallstudie herausgearbeitet wurden, sind in Tabelle 1 dargestellt. Die theoretische Basis liefert die akteurtheoretische Soziologie nach SCHIMANK (2007). Hier wurde besondere Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung des Verfahrens bei den beteiligten Akteuren und die Rolle der Teilnehmergemeinschaft (TG) als temporäre Organisation gelegt. Im Vorfeld bildet sich eine informelle Interessenorganisation, die die Durchführung des Verfahrens protegiert. Während des behördlich geleiteten Verfahrens, das gerade im Wald von kurzer Dauer sein sollte, obliegt der TG die Pflicht möglichst konsensuale Entscheidungen herbeizuführen. Selbst nach Abschluss der Waldflurbereinigung bleibt ein informelles forst - liches Netzwerk bestehen.

Waldflurbereinigungen sind grundsätzlich geeignet die nachteiligen Auswirkungen extremer Besitzzersplitterung abzumildern bzw. zu beseitigen. Der Umfang ihres Einsatzes wird derzeit hauptsächlich von den personellen und finanziellen Kapazitäten in den durchführenden Verwaltungseinheiten begrenzt.

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