02 – Klädke


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Create Date 29. October 2016
Last Updated 29. October 2016
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Der Wachstumssimulator W+ wurde für die Simulation der Baum- und Bestandesentwicklung konzipiert und ist als Instrument für die Entscheidungsunterstützung bei der Bestandesbehandlung gedacht. Derzeit ist er für Fichten-, Douglasien- und Buchen-Reinbestände parametrisiert. Die Parametrisierung basiert auf Daten von Behandlungsversuchen der Forstlichen Versuchs - anstalt Baden-Württemberg (Tab. 1 und Tab. 2), deren Schwerpunkt auf einer Z-Baum-orientierten Auslesedurchforstung in unterschiedlicher Intensität liegt. Die Daten umfassen aber auch Niederdurchforstungen, Vorratspflege und verschiedene Endnutzungstrategien, so dass ein breites Spektrum an waldbaulichen Behandlungsmaßnahmen abgebildet werden kann.
Eine methodische Besonderheit des Simulators stellt die Schätzung des Durchmesser- und Grundflächen - zuwachses dar. Sie erfolgt unter Verwendung eines Rückkopplungsprozesses, der auf einer Kombination von Einzelbaum- und Bestandesmodellen basiert (Abb. 2). Hierdurch ließ sich die Prognosegenauigkeit gegenüber einfacheren Schätzverfahren deutlich verbessern. Die Simulation in W+ läuft in jährlicher Auflösung, was flexible Prognosezeiträume erlaubt und eine realistischere Abbildung von Zuwachsreaktionen erwarten lässt, deren Verlauf über der Zeit nicht konstant ist.
Eine wichtige Vorgabe bei der Entwicklung war, dass der Simulator auch von Forstpraktikern benutzt werden kann. Dies bedingt, dass die Eingangsdaten in der Praxis verfügbar bzw. leicht zu erheben sind. Wenige Parameter (Grundfläche bzw. Baumzahl und dg eines Bestandes sowie Alter und Oberhöhe) reichen für die Benutzung des Programms aus, optional können aber auch Durchmesser- und Höhenverteilungen eingegeben bzw. eingelesen werden.
Trotz des geringen Datenbedarfs liefert W+ sehr plausible Simulationsergebnisse, wie die mit einem nicht in der Parametrisierung enthaltenen Teildatensatz durchgeführten Evaluierungsläufe ergaben. Anhand einiger Beispiele wird gezeigt, dass die Auswirkung unterschiedlicher Durchforstungsarten (Niederdurchforstung, Auslesedurchforstung und Z-Baum-orientierte Auslesedurchforstung) auf die Durchmesserstruktur realistisch nachgebildet wird (Abb. 4), und dass auch die Entwicklung wichtiger waldwachstumskundlicher Kennwerte mit den hinterlegten Eingriffsstrategien korrespondiert (Abb. 5 bis Abb. 8).

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