02 – Giessen


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Create Date 10. May 2017
Last Updated 10. May 2017
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Politikintegration und sektorübergreifende Programme werden als moderne Strategie für Nachhaltige Entwicklung diskutiert. In den letzten Jahren nehmen solche Programme in Deutschland an Bedeutung zu. In der Förderung um eine „integrierte ländliche Entwicklung“ (ILE) spielt die Forstwirtschaft jedoch bisher nur eine geringe Rolle. Dieser Artikel geht der Frage nach, warum forstliche Akteure in solchen integrierten Programmen lediglich gering vertreten sind. Wir zeigen theoretisch, dass integrierte Programme den einzelnen Sektoren generell widersprechen. Unsere Fallstudie zeigt, dass die Forstwirtschaft als Sektor sich gegen integrierte Koordination durch ILE-Programme bewusst abgrenzt. In den seltenen Fällen, in denen sich der Sektor öffnet, fehlen den forstliche Akteure die Fähigkeiten, Resourcen und institutionellen Voraussetzungen an integrierten Programmen teilzuhaben. Schließlich schreckt auch ein landwirtschaftlicher Bias der ILE-Programme die forstliche Beteiligung ab. Diese Befunde führen uns zu dem Schluss, dass die Beteiligung der Forstwirtschaft an integrierten Programmen einerseits eine Frage des Willens bzw. des spezifischen Nutzens, andererseits der Fähigkeiten sektoraler Akteure ist. Allerdings ist das Vorhandensein von tatsächlich integrierten Programmen eine Erfolgsvoraussetzung, die von der Politik bislang nicht angeboten wird.

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