01 – Hein


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Create Date 3. July 2016
Last Updated 27. July 2016
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Die Edelkastanie [Castanea sativa MILL.] ist bislang bekannt als Baumart biomassereicher Stockausschlagswälder. Die vorliegende Arbeit untersucht die Mög - lichkeiten zur Wertholzproduktion mit dieser Baumart ausgehend von Messungen auf 42 temporären Edel - kastanien-Versuchsflächen in Südwestdeutschland (Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg) und Frankreich (Elsass) sowie weiteren 6 permanenten Versuchsflächen der Forstlichen Versuchs- und Forstungsanstalt Baden- Württemberg (Abb. 1, Tab. 1). Es wurden Kronen - durchmesser, Kronenansatzhöhe, Baumhöhe und Brusthöhendurchmesser (BHD) sowie Höhen- und Durchmesserentwicklung anhand von Stammanalysen erfasst (N=409 Bäume). Die Ergebnisse zeigen, dass eine Wertholzproduktion den spezifischen Wachstumsgang der Edelkastanie berücksichtigen muss: Höhenwachstum und damit verbundenes Kronenausdehnungsvermögen lassen ungefähr ab einem Alter von 25 Jahren stark nach (Abb. 2). Die Edelkastanie zeigt besonders in der Jugend (< 25 Jahre) eine rasche natürliche Astreinigung. Zur Wertholzproduktion in Reinbeständen ist deshalb im Regelfall keine Ästung notwendig, in Mischbeständen wird eine kombinierte Trocken- und Grün - ästung zum Zeitpunkt der Z-Baumauswahl empfohlen. Zieldurchmesser von BHD 60 cm (Wertholz) oder bis 40 cm (schwächeres Stammholz, Palisadenholz) sind in relativ kurzen Produktionszeiten möglich, bedürfen jedoch früher und starker Durchforstungen, da das Durchmesserwachstum mit dem Alter rasch nachlässt und dann selbst mit starken Freistellungen nur noch in sehr begrenztem Umfang gesteigert werden kann (Abb. 5). Frühe, starke Durchforstungen sind daher auch zur Reduktion von Entwertungsrisiken durch den Kastanienrindenkrebs (Cryphonectria parasitica) und die Ringschäle notwendig. Ein dem Wachstumsgang der Edelkastanie angemessenes Waldbaukonzept zur Wertholzproduktion (Zieldurchmesser 60 cm) erfordert eine möglichst frühe Freistellung (Höhe ca. 12 m, bei Kraft’sche Klassen 1-3) der Krone, um das standörtliche Potenzial des Dickenwachstum auszunutzen. In Verbindung mit einer starken Freistellung von 60–80 Z-Bäu

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