01 – Hamm


Version
Download 66
Total Views 233
Stock
File Size 814.05 KB
File Type pdf
Create Date 3. July 2016
Last Updated 27. July 2016
Download

Das Hauptaugenmerk der vorliegenden Untersuchung im sächsischen Erzgebirgsraum (Forstbezirke Marienberg und Eibenstock) war auf das Wachstum vier - jähriger WTA-Voraussaaten (Abies alba MILL.) unter Fichten altholzschirm (Picea abies L.) gerichtet. Neben der Einbeziehung verschiedener Höhenlagen und Expositionen, erfolgte die Differenzierung der Mikrostandorte im unmittelbaren Umfeld vitaler WTA für die folgenden Bodendeckungen: verschiedene Grasarten, Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa (L.) TRIN.), Nadelstreu, Moose, Farne, Sauerklee (Oxalis acetosella L.) und Heidelbeere (Vaccinium myrtillus L.). Für die ausgewählten WTA wurden verschiedene ober- und unterirdische Wachstumsgrößen (Spross- und Wurzellänge, Gewicht der Pflanzenteile) sowie deren Allokationen (Analyse - variablen) bestimmt. Außerdem erfolgte am jeweiligen Wuchsort der Verjüngungspflanzen die Messung der diffusen Strahlung (DIFN) mit dem LAI-2000 PCA (LI-COR).
Die Versuchsanlage war mehrfach geschachtelt (Höhenlage, Fläche, Bodendeckungsvariante). Diese Schachtelung wurde in der Analyse durch entsprechende Zufallseffekte im gemischten linearen Modell abgebildet. Weiterhin wurde es durch die explizite Berücksichtigung der räumlichen Koordinaten jeder einzelnen WTA möglich, auf eine Verletzung der Annahme von unkorrelierten Fehlern (Residuen) innerhalb der Gruppen zu prüfen. Dies geschah mit Hilfe der Methode von Semivariogrammen. Auf diese Weise konnte gezeigt werden, dass Pseudoreplikationen (sensu HURLBERT, 1988) auftraten. Nur die heute verfügbaren Möglichkeiten, die Korrelationsstruktur in den gemischten Modellen an die tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen und somit von der Annahme unkorrelierter Modellfehler gezielt abzuweichen, ließ eine uneingeschränkte Auswertbarkeit der Versuchsanlage zu.
Die Strahlungsmessungen belegen kleinstandörtliche Unterschiede zwischen den beschriebenen Boden - deckungen. Nadelstreubereiche ohne Bodenvegetation und Bereiche mit Sauerklee wiesen dabei mit 8 bis 9% DIFN die geringsten Werte auf. WTA, die der Boden - deckung Moos zugeordnet wurden, zeigten eine deut - liche Über legenheit in allen erfassten Wachstumsgrößen gegenüber den Verjüngungspflanzen in anderen Boden - deckungsvarianten bei vergleichbaren Strahlungsbedingungen. Ein vergleichsweise geringes Wachstum wiesen demgegenüber die Verjüngungspflanzen bei einer Bodenbedeckung mit Heidelbeere und Gräsern auf. Die mit Abstand schlechtesten Wuchsbedingungen herrschten auf reiner Nadelstreu. Diese Mikrostandorte sind vermutlich durch die Altholzwurzelkonkurrenz und Interzeptionsverluste gekennzeichnet. Ein Einfluss von Höhenlage und Exposition auf das Tannenwachstum konnte nicht belegt werden.

Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.