J. D. Sauerländer's Verlag: (04) Stoll
   

Einleitung

In Zeiten stark steigender Preise für fossile Energieträger nimmt der Bedarf an Energieholz deutlich zu. Allein durch die Holzproduktion im Wald ist der Bedarf der stofflichen und energetischen Holzverwerter in Deutschland nicht zu decken (LANDGRAF et al., 2007). Eine Möglichkeit, dem zunehmenden Holzbedarf nachzukommen, stellt die Anlage von Energieholzplantagen dar. Nach Analysen von THRÄN (2005) wird es in Deutschland zukünftig deutlich zunehmende Flächenpotentiale geben, welche es ermöglichen Acker- und Grünlandflächen im Agrarsektor mit schnellwachsenden Baumarten aufzuforsten und Holz für die Energienutzung zu erzeugen. Hierfür sind Anleitungen für eine erfolgreiche und gleichzeitig umweltgerechte Flächenanlage gefragt.

Insbesondere der Konkurrenzdruck der Begleitvegetation ist ein Faktor, der zum Scheitern des Vorhabens führen kann. Die zuvor von der Landwirtschaft bewirtschafteten Flächen sind äußerst fruchtbar und im Zusammenhang mit den vorhandenen Samenbankengeradezu prädestiniert für einen üppigen und raschen Unkrautbewuchs(WILLOUGHBY und MCDONALD, 1999). Da die aufkommendebzw. vorhandene Feldvegetation mit den Gehölzen umWasser, Nährstoffe und Licht konkurriert, sind wirkungsvolleMethoden der Begleitwuchsregulierung zu ergreifen. Wie intensivdie Begleitwuchsregulierung zu betreiben ist, hängt stark von derFlächenvornutzung und dem verwendeten Arten- und Sortenmaterialab. Größeres Pflanzenmaterial benötigt eine wesentlich eingeschränktereBodenbearbeitung als kleineres Material wie Stecklinge,da größere Pflanzen weniger durch die Begleitvegetationgefährdet werden (DIEDERICHS, 1990). Außerdem unterscheidensich verschiedene Baumarten beträchtlich in ihrer ökologischenCharakteristik, so dass spezifische Maßnahmen zur Begleitwuchsregulierungzu treffen sind (HYTÖNEN und JYLHÄ, 2005).

Eine effektive Flächenbehandlung stellt die Ausbringung von
Herbiziden dar. Aus ökologischen Gründen ist es jedoch sinnvoll
den Einsatz von Herbiziden auf ein Minimum zu reduzieren. Eine
Alternative zur chemischen Begleitwuchsregulierung ist zum einen
die mechanische Entfernung der Begleitvegetation. Durch Mähen
zwischen den Pflanzen und Hacken direkt um die Pflanze herum
wird die Begleitvegetation zunächst klein gehalten, so dass die jungen
Forstpflanzen nicht um Licht konkurrieren müssen. Eine andere Alternative ist die Einsaat einer Nutzpflanzendecke, die in
Untersuchungen von DENECKE (1988) und REINECKE (1990) das
Aufkommen unerwünschter Begleitvegetation verhindern konnte,
ohne selber die Gehölze in ihrer Wuchsentwicklung zu hemmen.

Ziel dieser Arbeit ist es, den Einfluss der Flächenvornutzung und
Begleitwuchsregulierung auf verschiedene Gehölze zu bewerten,
um Hinweise zu effektiven und umweltgerechten Kulturpflegemaßnahmen
geben zu können.

SCHLAGWORTER:
Ackerfläche; Grünland; Begleitwuchsregulierung; Mähen; Nutzpflanzendecke;
Salix; Robinia; Populus.

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