J. D. Sauerländer's Verlag: (04) Röhle
   

Einleitung

Verbreitungsgebiete, aber auch Wuchskraft und Konkurrenzstärke von Baumarten sind eng verknüpft mit den Standorteigenschaften. Diese wiederum resultieren aus den wesentlichen pedogenen und klimatologischen Charakteristika. Szenariorechnungen zufolge könnten sich die klimatischen Rahmenbedingungen in Sachsen bis 2100 regional höchst unterschiedlich entwickeln (SÄCHSISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDWIRTSCHAFT, 2007), was die Forstwirtschaft vor erhebliche Herausforderungen stellen würde. Forstbetriebliche Konzepte und hier vor allem die Baumartenwahl sind i.d.R. auf Dekaden bzw. sogar Jahrhunderte ausgerichtet und müssen deshalb heutige wie auch künftige Wuchsbedingungen bei der Maßnahmenplanung berücksichtigen.

Im Bundesland Sachsen orientieren sich Bestandeszieltypen und Waldentwicklungstypen der Forstwirtschaft an Leitwaldgesellschaften, die durch bestimmte Hauptbaumarten geprägt werden (EISENHAUER, 2008; GEMBALLA und SCHLUTOW, 2007; SCHLUTOW und GEMBALLA, 2008). Von besonderem Interesse ist es deshalb, die Kenntnisse über Sensitivität und Leistungsfähigkeit der in Sachsen gegenwärtig wichtigen forstlichen Baumarten Fichte, Kiefer und Buche in Abhängigkeit vom Klima zu erweitern1). Als Weiserwert für die Wuchskraft der untersuchten Baumarten wurde dabei der Radialzuwachs von weitgehend konkurrenzarm erwachsenen Bäumen aus der herrschenden Schicht herangezogen. Dazu wurden waldwachstumskundliche Daten bereits bestehender Versuchsflächen in Fichten-, Kiefern- und Buchenbeständen herangezogen und für diese die Abhängigkeit des Radialzuwachses von klimatischen Parametern unter Berücksichtigung der konkreten Standortverhältnisse (Klima, Bodenwasserhaushalt) analysiert.

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